Wenn ich momentan meine Tätigkeit als Aquarellmaler beschreiben sollte, würde ich mich gerne mit einem DJ vergleichen, der eine Compilation zusammenstellt. Zu diesem Vergleich hat mich die private collection Reihe des g-stone labels von Peter Kruder und Richard Dorfmeister gebracht.


Der DJ muss kein technischer Könner wie ein Musiker sein, der sein Instrument beherrscht, lässt sich aber davon inspirieren. Er arbeitet mit verschiedenen Sounds und Musikstilen, die er für den Zuhörer selektiert. Er hat einen emotionalen Zugang zur Musik. Das Musikerkollektiv The Tribe aus Detroit hat in den 70er Jahren formuliert: „ Music is the healing force of the universe“. Sie haben auch einen spirituellen Bezug zu ihrer Kunst.


Für mich ist das Malen Therapie. Man kann dabei seine Gedanken zurückfahren und besser auf seine Gefühle achten. Dies hilft mir, wie auch der christliche Glaube. Denn als psychisch kranker Mensch habe ich häufig mit starker Niedergeschlagenheit, inneren Aggressionen und seelischer Erschöpfung (innerer Leere) zu kämpfen.


Ich benutze nur wenig verschiedene Farben für ein Bild. Oft auch nur eine Farbe in verschiedenen Intensitäten. Auf dem Papier versuche ich einen besonderen Farbklang zu gestalten ähnlich wie der DJ für seine Compilation Sounds moduliert und mixt. Die Stücke, die Peter Kruder verwendet, sind für ihn „masterpieces“. Die Materialien, mit denen ich arbeite, haben für mich bereits künstlerische Qualität.


Der DJ pflegt einen regen Austausch mit seinen Kollegen, z.B. über sein Label. Auch im künstlerischen Therapeutikum Freiburg tauschen wir uns aus und arbeiten in ruhiger Atmosphäre gemeinsam. „Anstatt die Dinge zu mystifizieren oder hochzujubeln, ermuntern wir die Leute den Mythos zu erforschen“ (John Acquaviva, Mitbegründer des +8 Labels).


Ich freue mich sehr auf die Ausstellung „Grenzgänger“, hierbei mit anderen in Dialog zu treten und den Prozess der Wanderausstellung zu erleben. Ich möchte mich noch bei der Freiburger Hilfsgemeinschaft/ Club 55 bedanken, die ich regelmäßig besuche.


Aus einem Interview von Peter Kruder und Richard Dorfmeister:

Journalist: „Wer seid ihr eigentlich?“

Antwort: „Wir sind zwei Wiener Würstchen“.

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  • the same, june 2011, Freiburg

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